Intervall-Hypoxie-Training (IHT) und Atemübungen sind eine geeignete Kombination gegen Stresssymptome. Ein IHT ist sehr entspannend und kann die Stressresistenz erhöhen. Sogenannte Biofeedback-Geräte oder Atemtrainer können die Anwendung des IHT erleichtern und ergänzen.
In meinen Büchern „10 Atemzüge und nie wieder gestresst“ und auch in meinem neuen Buch „6 Atemzüge und nie wieder gestresst“ (Erscheinungstermin 21.12.2024) gibt es verschiedene Trainingsprogramme für Atemübungen und IHT.
Für die Atemübungen braucht man eigentlich nichts weiter als etwas Ruhe und Zeit. Meine Erfahrungen haben aber gezeigt, dass sich viele Menschen mit einer geführten Atmung leichter entspannen können. Deshalb möchte ich zwei Atemtrainer vorstellen, mit denen ich gute Erfahrungen in der Praxis mache: die App VaYou und den Atemtrainer Moonbird. Beide können während eines IHT angewendet werden. Über ihre Atemführung helfen sie vor allem angespannten Patienten, sich leichter auf das IHT einzulassen.
Moonbird imitiert die Atembewegung der Lunge
Für mich ist der Moonbird wie ein Handschmeichler. Der Wikipeda-Eintrag über Handschmeichler beschreibt perfekt, warum man den Moonbird so gerne in die Hand nimmt: „Als Handschmeichler bezeichnet man einen Gegenstand, der von seiner Größe her bequem in die Hand passt und durch die Glätte seiner Oberfläche sowie abgerundete Kanten bei Berührung ein angenehmes Gefühl hervorruft.“ Aber es ist nicht nur die Form und die Oberfläche, die den Moonbird als etwas Besonderes ausmachen, sondern auch die Technik, die in ihm steckt.
Wenn man den Moonbird kurz schüttelt und den Daumen auf den Sensor legt, erwacht er „zum Leben“ und man kann ihn sofort für Atemübungen nutzen – ohne App und ohne Kabel. Zum Üben hält man ihn nur leicht in der Hand. Man muss nichts weiter machen, nur Augen schließen und fühlen. Beim Moonbird wird der Atem über die Berührung, den Tastsinn geführt. Für die Einatmung dehnt er sich in der Hand aus und für die Ausatmung zieht sich wieder zusammen.
Selbstverständlich gibt es zum Moonbird auch eine kostenlose App. Über sie kann der Atemrhythmus individuell eingestellt werden. Es gibt Zehntelsekunden-Einstellungen für die Ein- und Ausatmungsdauer sowie für die Pausen zwischen der Ein- und Ausatmung. Darüber hinaus bietet die App viel Wissenswertes rund die Atmung und verschiedene Atemprogramme an, wie z. B. zum Einschlafen, Box-Breathing oder bei Angstzuständen.
Mein Fazit: Der Moonbird ist unkompliziert in der Handhabung. Ich empfehle, ihn angespannten Patienten während des IHT in eine Hand zu geben. Seine sanfte Bewegung hilft ihnen, leichter einen ruhigen Atemrhythmus zu finden. Einziger Nachteil: Die längste Anwendungsdauer ist 30 Minuten. Vielen Patienten reicht die Zeit, um sich zu entspannen, andere schütteln den Moonbird kurz und er beginnt wieder zu „atmen“.
Ich gebe zu, ich dehne den Anwendungsrahmen des Moonbirds ein bisschen aus. Die App ist für die Einzelnutzung ausgelegt. Sie dokumentiert die Sitzungen und wertet Herzfrequenz, Herzratenvariabilität und Kohärenz aus. Ideal wäre es, wenn sich gestresste Patienten einen Moonbird kaufen und ihn auch Zuhause nutzen würden.
Rabatt-Aktion: Ein Moonbird kostet 179 Euro inkl. MwSt. Wenn Sie hier bestellen und den Coupon-Code DRMEDEGOREGOROV verwenden, erhalten Sie 10 EUR Rabatt.
VaYou begleitet die Atmung mit Klängen
Die Smartphone-App VaYou habe ich bei der Recherche zu meinem Buch „10 Atemzüge und nie wieder müde“ entdeckt. Seitdem wende ich sie selber regelmäßig an. VaYou erfasst die Bewegung der Bauchdecke während des Atmens und wandelt die Atembewegung in Klänge um, beispielsweise in Naturgeräusche wie Regen, Feuerknistern, Wellen- und Windrauschen oder in typische Meditationssounds. Jedes Einatmen und Ausatmen wird von einem Klang begleitet, der genau dem Atemverlauf folgt – man hört sich also selbst in Form von Klängen atmen. Bei VaYou kann die Atmung über den Hörsinn geführt werden.
Für die Anwendung wird das Smartphone zur Messung von Atmung und Puls im Liegen auf den Bauch gelegt oder im Sitzen in den Hosenbund gesteckt. Jetzt kann man sich entweder vollkommen frei dem eigenen Atemfluss hingeben oder eine geführte Atmung (Pacing) einstellen. Für eine bessere Selbstwahrnehmung und einen höheren Entspannungseffekt empfiehlt es sich, die Atmung ohne Regulierungen einfach frei fließen zu lassen und dem eigenen Atemfluss zu lauschen.
VaYou kann mit Kopfhörern während des IHT angewendet werden. Die unkomplizierte Auswertungsfunktion der App liefert nach jeder Anwendung Informationen zur Atem- und Herzfrequenz sowie zum Verhältnis von Ein- und Ausatmung.
Mein Fazit: Die App VaYou bietet mit verschiedenen Klängen unmittelbares Feedback über die Atembewegung und zudem geführte Atemübungen an. Da Musik bekanntlich Geschmacksache ist, empfehle ich meinen Patienten, sich die App auf ihr Smartphone zu laden. Die Sound-Flows können einzeln für 1 bis 4 Euro einmalig erworben werden. Leider gibt es VaYou nur im iOS-App-Store. Falls dies ein Hindernis wäre, könnte ein gebrauchtes iPhone nur für VaYou-Sitzungen weiterhelfen.
0 Kommentare